Schneckenorakel

Wie es dazu kam...

Die Schnecke als "Krafttier" erinnert uns an Qualitäten wie Langsamkeit, Besonnenheit, Innehalten, Geduld und vieles mehr. Ihr spiralig gebautes Haus bildet das Leben im Fluss ab und gibt ein schönes Symbol gesunden Rückzug und Einkehr in sich selbst.

 

Die Idee für das Schneckenorakel wurde während der Vorbereitungen für die alljährliche Weihnachtsüberraschnung für meine "YogaschülerInnen" geboren. Ich habe die leeren Schneckenhäuser bemalt und verschenkt. Das Verzieren der Häuser war für mich so beruhigend, ja richtig meditativ und es entstanden einige kleine Texte darüber, was eine weise Schnecke zu uns (eiligen) Menschen vielleicht sagen würde. Kleine Anregungen für den Alltag oder auch als Themen für tiefere Meditationen sind dabei herausgekommen.

Ich hoffe, du hast Freude daran und ziehst kleine Denkanstösse für dich ganz persönlich heraus - zum Entschleunigen, Nachdenken und Lächeln. Vielleicht schreibst du sogar selbst ein neues Schnecken-Orakel-Kärtchen mit einem Aspekt, der dir wichtig ist?! Dann würde ich mich unglaublich freuen, wenn du mich daran teilhaben lässt.

 

Herzlich Claudia

...und hier gehts weiter mit den "Orakel-Karten"

Zeit für Rückzug

“Wenn dir alles zu viel wird da draussen, dann erlaub dir einen Rückzug in dein Schneckenhaus. Es tut gut regelmäßig in dich selbst zu gehen, dich deinem Inneren zu zuwenden. Deine Momente der Innenschau und der Besinnung sind wichtig, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und geklärt zurückzukommen in den Lebensstrom. Weißt du, das ist nicht nur notwendig, sondern auch sehr heilsam.“

In deine Mitte finden

“Stehst du öfter neben dir? Schau auf mein Haus, um dich zu erinnern, wie  du deine Mitte findest: In kleiner werdenden Kreisen begleitest du deinen aufgeheizten, schnellen Geist zu mehr Ruhe. Es geht nicht schnell-schnell. Atme, sei geduldig mit dir. Wo Stille ist, ist deine Mitte ganz nah. Und was findest du in der Mitte? DICH! Was für eine Erleichterung, welch ein Geschenk.“

Die Fühler ausstrecken

“Hast du auch so empfindsame Fühler wie ich? Es ist nicht immer angenehm sensible Fühler zu haben. Vielleicht nutzt du sie oft, um dein Verhalten anzupassen, nicht anzuecken. Bist du manchmal so sehr mit dem “Nach- aussen-fühlern“ beschäftigt, dass du verpasst was sich für DICH stimmig anfühlt? Was, wenn du sie nutzt um zu fühle(r)n was DU grade für richtig hältst, anstatt für Anpassung.“

In Spiralen dem Leben folgen

“Mein Haus ist spiralig gebaut. Es erinnert dich daran, wie das Leben fliesst. Es muss nicht in Kreisen verlaufen, wo du immer wieder die- selben Wege gehst. Deine Entwicklung findet in aufsteigenden Spiralen statt. Du begegnest deinen Themen immer wieder - und doch ist es nicht dasselbe. Denn DU bist nicht mehr derselbe / dieselbe.“

Langsam machen

“Hallo, du eiliges, fleißiges Wesen! So viel zu tun und so wenig Zeit, nicht wahr? Mach auch mal langsam. Schenk dir kleine Pausen. Lass dich von mir an die Langsamkeit erinnern und an die Achtsamkeit. Schmecke, rieche, lausche, geh daheim barfuß und spüre. Es braucht nicht viel Zeit, es braucht Bewusstheit und es entschleunigt ungemein - du wirst sehen.“

Dein Zuhause ist immer bei dir

“Geborgen sein“. Erinnerst du dich an dieses Gefühl? Alles lässt los, alles ist gut - wenn auch nur für ein paar Minuten. Es ist gut, daheim ein Plätzchen nur für dich zu haben, wo du dich geborgen fühlst. Wie ich trägst du dein zuhause stets mit dir. Nicht auf dem Rücken, aber in deinem Herzen. Dort wo das  Vertrauen in dich wohnt, die Selbstliebe und die Selbstachtung. Das sind kraftvolle Quellen der Geborgenheit.“

Sichtbare Spuren

“Wo immer ich mich bewege, hinterlasse ich Spuren – das ist meine Natur. Auch du hinterlässt täglich Spuren in der Welt. Ob du willst oder nicht. Was du denkst, wie du handelst, welche Gefühle in dir da sind. Denke nicht, dass dies keine Spuren hinterlässt, wenn auch nicht immer offensichtlich. Auch wie du mit dir selbst umgehst. Sei sanft und großzügig mit dir – und dann auch mit allem Anderen in der Welt.“

Getragen sein

“Ich habe keine Beine wie du. Mein Bauch berührt immer die Erde. Nimmt jeden Kieselstein wahr, jedes Blatt, jeden Halm. Ich fühle mich stets getragen. Magst du dich mit mir daran erinnern, was dich trägt? 

Von welchen Werten werden dein Denken und Handeln getragen. Unterstützt oder demontierst du dich selbst? Vertraust du dir und dem Leben ein bisschen? Das wäre toll, denn es gibt sehr viel Bodenhaftung.“

Eingemauert

“Von Geburt an baue ich mein Haus selbst. Es wächst mit mir und  bietet mir Schutz vor Gefahren. Mein Haus soll mich  aber nicht vom Leben selbst abtrennen! Kann es sein, dass du dir ein sehr großes Schnecken-haus gemauert hast und dich (zu) oft zurückziehst? Aus Unsicherheit, Angst, Gewohnheit oder Selbst-schutz. Wag dich hinaus, vertraue deinen Fühlern, sie werden dich zu Orten und Menschen leiten, die dir gut tun.“

Reifen, Ruhen, dir Zeit geben

“Ab und zu schliesse ich mein Schneckenhaus mit einem kalkigen Deckel. Wenn das Leben mich austrocknet und verbrennt ist das meine Rettung. Kein schlechtes Gewissen plagt mich, weil die anderen Schnecken mich brauchen könnten. Ich brauche dann MICH, und die Ruhe zum Erholen und  Reifen. Ich spüre den rechten Zeitpunkt, meinen Deckel zu öffnen und mich mit neuer Kraft in die Welt zu stürzen. Spürst du deinen auch?“

Schneckenpost

„Wurde dir früher oft gesagt, du seist zu langsam? Oder bemerkst du heute, dass dein Rhythmus langsamer zu sein scheint, als jener der Welt um dich? So sehr du auch mit willst - es fühlt sich einfach nicht richtig an. Lass es sein. Weißt du, wir Schnecken kommen stets an unser Ziel. Bedächtig, beharrlich und ohne Lärm zu machen. Was für ein Segen für diese laute Welt du doch bist! Bleib dir treu. Schnell sein ist nicht besser, nur anders.“

Entwicklung

„Strengst du dich auch ordentlich an, dich zu entwickeln? Man muss halt was tun, sonst bleibt man stehen, oder? Manchmal stimmt das vielleicht. Doch lass dich von mir erinnern: Das Gras wächst nicht schneller, wenn du daran ziehst. Und du wirst nicht reifen, bloß, weil du es so sehr willst. Entspann dich! Du reifst mit dem Leben selbst. Sei liebevoll mit dir, bleib neugierig, sei  mal mutig und mal vorsichtig. Deine Entwicklung findet dich.“

Gemach, gemach..

“Bist du eine Rennschnecke? Ständig in Bewegung, mit einem schnellen Verstand und tausend Dingen zu tun. Wie schön, dass du so viel Energie hast. Bedenke aber: Auch Rennschnecken brauchen Pausen. Von Unruhe getrieben zu sein laugt dich aus. Es macht dich unfrei und manchmal vielleicht unachtsam. Du könntest dich oder andere dadurch verletzen. Atme durch, halt dein Drängen für einen Moment aus, nimm dich bewusst wahr.“

Die Liebe in der Geduld

„Im Titel steckt viel Wahrheit. Geduldig zu sein mit Kindern, Tieren, ja mit allen Wesen, hat mit Liebe zu tun! Geduldig mit der Welt zu sein, hat mit Hoffnung und Vertrauen zu tun. Geduldig mit dir selbst zu sein, hat mit Weisheit zu tun. Geduld kommt mir vor wie Zärtlichkeit. Sie ist sanft und ermutigend, sie bestärkt und unterstützt. Für uns Schnecken die Geduld Teil unseres Wesens. Mein Tipp also: krieche geduldig, aus-dauernd und zärtlich deinen Weg.“

Zukünftige Spuren

“Hast du in letzter Zeit darüber nachgedacht, welche sichtbaren, fühlbaren Spuren du im vergangenen Jahr hinterlassen hast? Hast du eine Idee, wo du hin willst im Nächsten? Wünsche, Sehnsüchte, Pläne, Träume? Was begeistert dich wirklich? 

Im Jetzt zu leben ist wundervoll, denn in jedem Jetzt kreierst du einen winzigen Teil der Spur, auf die du zurückblicken wirst. Was möchtest du da sehen?“

Stille

“Ist dir die Welt manchmal zu laut? Oder hast du immer das Radio an oder die Kopfhörer auf? Meine Schneckennatur ist still, meine Bewegungen geräuschlos. Ich kann nichts hören, aber ich spüre Schall-wellen in meinem Körper. Wenn sie zu stark sind, verziehe ich mich in mein Haus. Vielleicht brauchst auch du ab und zu die Stille. Für deine Ohren, deinen Körper, dein Gehirn, dein Nerven-system und deine Lebens-orientierung. Deine Seele spricht leise. Du könntest sie leicht überhören.“

Verletzlichkeit

“Ich habe zwar ein eigenes Haus. Aber mal ehrlich - es schützt mich längst nicht vor allen Gefahren. Ich bin verletzlich. Fühlst du dich auch öfter schutzlos, machtlos, ratlos und verletzlich? Ich denke, das gehört für alle Lebewesen zum Leben. Prüfe die Verhaltensweisen, von denen du dir Schutz versprichst. Rückzug oder Angriff, beharren oder verbiegen, ausweichen oder konfrontieren? Mein Motto ist: geschmeidig bleiben, gut erden, notfalls Schutz suchen und  stets meinen Weg weiterkriechen.“

Eingeschleimt

“Schleimen ist unter euch Menschen unbeliebt. Es gilt als unaufrichtig. Sicher ist es nicht gut, unehrlich zu sein. Doch alles auszusprechen, was man denkt, ist oft nur verletzend und gar nicht immer wahr. Für mich ist Schleim natürlich. Er verschleiert keine Lüge, verbirgt keine Feigheit. Mein Schleim befähigt mich weiterzugehen ohne Wunden, er macht nackte Tatsachen weicher und leichter anzunehmen. Klar könnte ich unverletzt über eine Rasierklinge kriechen. Doch wem soll das dienen.“

Fortschritt

Scheint es dir, als würdest du kaum fortschreiten auf deinem Weg? Als würdest du immer gleich reagieren, dieselben “Fehler“ machen, in ewig gleichen Mustern agieren? Vielleicht täuscht du dich! Bist zu streng mit dir. Oft bereitet sich im Hinter-grund ein Quantensprung vor. Wie bei den Kindern. Neues reift im Verborgenen, wird plötzlich sicht- und spürbar. Bemerkst du es dann? Feierst du deine Fortschritte bewusst? Oder siehst du nur, was noch fehlt? Was Bestand haben soll braucht oft seine Zeit, Muster lösen sich allmählich. Bestimmt antwortest du dem Leben anders als vor einigen Jahren. Sieh genau hin!

FIN :-)